Kohrener Schriften
Juliane Stückrad: Vertrauen – Krise – Glauben. Bedeutung von Kirche in ländlichen Räumen. Der Kirchenbezirk Vogtland
Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat die Ethnografin Dr. Juliane Stückrad Menschen im Vogtland zu ihrer Wahrnehmung von Kirche befragt. In lockeren Gesprächen und in Interviews haben zahlreiche Menschen Auskunft über ihr persönliches Verhältnis zur Kirche gegeben. – Manches überrascht, anderes war vielleicht vorhersehbar. Das besonders Spannende an der Untersuchung ist jedoch, dass die Ergebnisse von der Autorin nicht kirchlich/ekklesiologisch interpretiert werden, sondern aus der Perspektive der Ethnografie bzw. Volkskunde. Dies ermöglicht einen interessanten Perspektivwechsel und eröffnet einen anderen Blick auf die Kirche. Die Studie ist die Fortsetzung der 2017 erschienen Arbeit zum Leipziger Raum und es bietet sich nun die Möglichkeit des Vergleiches zwischen den verschiedenen Regionen.
„Im vorliegenden Fall ist es dem Sächsischen Landeskuratorium gelungen, engagierte Fachleute aus den jeweiligen Fächern für die Beiträge für die Veranstaltungen und für die „Kohrener Schriften“ zu gewinnen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die beiden Bände decken ein breites Themenspektrum ab. Alle Aufsätze sind verständlich geschrieben, ohne dass sie unwissenschaftlich oder ungenau werden würden, sie bieten wertvolle Hinweise und motivieren zur Auseinandersetzung mit der Materie.“ Aus der Rezension von Jens Klingner im Neuen Archiv für Sächsische Geschichte 91/2020. Die gesamte Rezension finden Sie unter diesem
Juliane Stückrad: Verantwortung – Tradition – Entfremdung: Zur Bedeutung von Kirche im ländlichen Raum. Eine ethnographische Studie in drei Dörfern im Gebiet des Regionalkirchenamtes Leipzig
Schon seit Jahrzehnten zeigt sich in den ländlichen Räumen ein Veränderungsprozess, der viele Bereiche des Lebens erfasst hat. Nicht allein die Kirchenmitgliedszahlen sind rückläufig, sondern es verändern sich auch die Strukturen der Kirchgemeinden und das Gemeindeleben.
Die sich hier abzeichnenden Probleme wurden durch die Kirchen erkannt und es sind erste Impulse zur Lösung gegeben worden. Vor allen Lösungsvorschlägen muss aber zunächst eine Analyse der Situation erfolgen und zwar möglichst so lokal wie möglich. Nur eine Erfassung dessen, was in einem Ort und einer Kirchgemeinde vorhanden und dessen, was dort gewünscht ist, schützt vor ziellosem Aktionismus und vor der Resignation über Aktivitäten, die nicht den erwünschten Widerhall finden. Eine solche Analyse bietet der hier vorgelegte kleine Band. In drei ausgewählten Dörfern der Ephorien Leisnig-Oschatz und Leipziger Land fanden Interviews, Befragungen und Gespräche statt. Dabei ging es zum einen um die Wahrnehmung der Kirche vor Ort sowie von „Kirche” (im breiten Bedeutungsspektrum, das dieser Begriff eröffnet) überhaupt, zum anderen sind Erwartungen, die die Menschen an ihre/ die Kirche haben, erfasst worden.
Bausteine für Ortschronisten und Heimatforscher
Reiner Groß: Chroniken und Ortsgeschichten als Quellen landesgeschichtlicher Darstellungen
Uta Bretschneider: Zeitzeuginnen und Zeitzeugen befragen. Ein Leitfaden zur Interviewführung
Judith Matzke: Keine Angst vor Archivarbeit – Recherche und Benutzung im Sächsischen Staatsarchiv
Karsten Jahnke: Vom Forschungsergebnis zum Publikum – Ausstellen leicht(er) gemacht
Projekte der ehrenamtlichen Heimatforschung im Landkreis Leipzig stellen sich vor (Bauernrathaus Prießnitz, Bergbau-Technik-Park, Gedenkstätte Flößberg, Gesteine in Groitzsch, Historische Darstellungen zur Völkerschlacht bei Leipzig, Kreuzkirche Sankt Nikolai Hohenlohe-Kitzen, Recherchen für ein digitales Stadtmodell Bornas zur Reformationzeit, Rittergut Benndorf, Schloss Rötha)